9. Dezember - Nam Xay und Blue Lagoon

Nachdem wir am 6. Dezember in Vang Vieng ankamen, mussten wir erstmal zwei Tage in unserem Hostel verbringen, weil ich leider ein wenig krank wurde (Laotisches Essen verträgt nicht jeder ;)). Ab dem 9.12. fühlte ich mich aber wieder fit und wir konnten endlich etwas unternehmen. Von zwei skandinavischen Mädels hatten wir einen Aussichtspunkt empfohlen bekommen, der einen tollen Ausblick bieten sollte.

Wie gewohnt liehen wir uns also einen Roller aus und fuhren über Straßen, Schotterwege und Brücken ein wenig stadtauswärts.

Wir kamen am Fuße eines Berges an, parkten, und bezahlten den Eintrittspreis von etwa einem Euro pro Nase. 

Dann ging es los. Am Anfang waren noch Ansätze von Stufen in die trockene, orange-rote Erde gehauen, doch das änderte sich schnell. Schon nach ein paar Minuten befanden wir uns halb laufend, halb auf allen Vieren kletternd, schwitzend auf dem Weg nach oben. 30 anstrengende Minuten und einige Pausen später hatten wir es aber geschafft und es hat sich so sehr gelohnt! Der Ausblick über die steilen Berge und weitläufigen, flachen Täler voller Reisfelder und Bambushütten war unglaublich. Dazu kam, dass die Sonne schon tief stand und alles in ein goldenes Licht tauchte.

Wir verbrachten über eine Stunde auf den verschiedenen kleinen Holzplattformen die auf die scharfen Felsen des Gipfels gebaut waren und machten auch ein Foto auf einem Motorrad, welches mitten auf der Bergspitze als Dekoration stand. (Wir wollen gar nicht wissen, welches arme Geschöpf das da hoch schleppen musste.)

Als die Sonne schließlich komplett hinter den Bergen verschwunden war, traten wir den Rückweg an. Der war zumindest ein bisschen einfacher als der Weg hinauf. 

Zum Glück hatten wir uns, typisch asiatisch, einen Einweg-Mundschutz gekauft, der sich als unglaublich praktisch herausstellte, denn nach 10 Minuten auf den extrem staubigen Straßen, waren unsere Klamotten, sowie unsere Gesichter mit einer dicken Schicht orangenem Sand überzogen. Trotzdem war der Heimweg durch laotische Reisfelder und dem Sonnenuntergang im Rückspiegel super schön! 

Am nächsten Tag hatten wir ähnliche Straßenbedingungen, als wir die sogenannte "Blue Lagoon 3" besuchen wollten, eine natürliche Lagune mit extrem blauem Wasser. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde und führte ausschließlich über staubige Schotterwege. Unser Mitleid mit unserem Roller wurde schnell von dem Mitleid mit unseren Hintern ersetzt. Aber auch hier hat sich die anstrengende Anfahrt gelohnt! Die Lagune lag im Schatten eines riesigen, steilen Berges und das Wasser sah fast aus, als wäre das ganze künstlich angelegt worden.

Die Lagune war außerdem von nur 15-20 anderen Touristen besucht und damit angenehm ruhig, im Vergleich zu den Geschichten über die überlaufene "Blue Lagoon 1". Obwohl es so kalt war, dass wir schon im Pullover und langer Hose fröstelten, wagten wir uns beide ins Wasser, welches zu unserer Überraschung ziemlich warm war. Trotzdem tat es gut, sich nach der Badeeinheit am Lagerfeuer aufzuwärmen und dabei gegrillte Gemüse-Spieße und gebratenen Reis aus der Küche neben der Laugune zu essen. Obwohl der Heimweg wieder anstrengend war, lohnte sich der Besuch, alleine schon wegen dem Hundewelpen, der der Familie gehörte, die die Küche betreibt. So süß!

Am 12. Dezember hatten wir den nächsten Ausflug geplant. In Vang Vieng gab es wirklich viel zu tun! Wir hatten uns eine Tubingtour vorgenommen. Unsere Zimmergenossen hatten die gleiche Tour gebucht und so machten wir uns alle zusammen fertig, packten unsere Wertsachen in wasserdichte Beutel und schwangen uns in Badeklamotten auf ein Tuk Tuk, welches schon vor dem Hostel auf uns wartete. Die Fahrt war noch holpriger als sonst, denn von Straßenbau hatte die Stadt wohl noch nicht gehört. Wir holperten etwa zwanzig Minuten über staubige, orange Schotterpisten, bis wir endlich anhielten. Der Fahrer hob ca ein Dutzend große, schwarze Schwimmringe auf das Dach unseres Gefährts und als wir dachten dass nichts mehr drauf passe kam die selbe Anzahl von Reifen noch einmal drauf. Notdürftig wurden sie mit einem Spanngurt festgezogen und weiter ging es auch schon. Kurz bevor wir den Fluss erreichten, hielt das Tuk Tuk an, der Fahrer stieg auf das Dach und warf die einzelnen Reifen herunter. Jeder schnappte sich einen und schon war unser Fahrer ohne ein Wort wieder weg. Wir nahmen an, dass wir ab jetzt alleine klar kommen mussten und schleppten unsere Reifen ans Flussufer. Jeder ließ sich in seinen Reifen hineinfallen und wir ließen uns langsam flussabwärts treiben. Für Proviant hatten wir natürlich vorher gesorgt und jeder hatte ein oder zwei Bierdosen in der Hand. Die Sonne schien, wir hörten Musik und ließen die Füße im kühlen Wasser baumeln. Es dauerte nicht lange, da kam der erste Stop. Schon von weitem hörten wir laute Partymusik und als wir ca 30 Meter vor der Bambusplattform am Flussufer waren, fing einer der Barleute an, eine mit Sand gefüllte Wasserflasche die an einem langen Seil befestigt war nach uns zu werfen, damit er uns damit ans Ufer ziehen konnte. Nacheinander wurden wir alle an Land gezogen, stiegen auf die Plattform und verstauten unsere Reifen. Es gab eine Bar, einen Bierpongtisch und große, laute Boxen. Nach und nach trafen immer mehr junge Leute auf Schwimmreifen ein, bis es irgendwann richtig voll war. Wir tanzten, tranken und hatten richtig viel Spaß. Ein "Bucket" nach dem anderen wurde an der Bar verkauft. Während alle anderen noch am Feiern waren, beschlossen wir und unsere Zimmegenossen, das wir uns schon mal auf den Weg zum nächsten Stop machen würden, damit wir auf dem Fluss alleine waren. Wir schnappten uns also einen Reifen und warfen uns wieder ins Wasser. Die Sonne stand schon etwas tiefer und es wurde ein bisschen kühler, was aber kein Problem war, denn das kühlte zumindest den Sonnenbrand den wir trotz LSF 50 hatten, nachdem wir den ganzen Tag nicht im Schatten waren. Dass wir früher losgetrieben waren zahlte sich am nächsten Stop an dem wir an Land gezogen wurden aus, denn dort gab es Essen und wir mussten nicht in einer Schlange stehen, sondern hatten die ganze Bar für uns. Außerdem gab es ein Lagerfeuer, wofür wir sehr dankbar waren, denn inzwischen war es ziemlich kalt geworden. Nach der kleinen Stärkung und ein paar weiteren Getränken schmissen wir uns wieder auf unsere Reifen. Auf dem letzten Abschnitt der Tubingtour sahen wir sogar ein Elefantenpaar, welches direkt vor uns den Fluss durchquerte. Ein Anblick, wie auf einer Postkarte! Die Endstation war eine weitere Bar, die etwas höher am Flussufer lag, sodass ein Seilzug gespannt werden konnte, an den man sich dranhängen konnte und aus ca fünf Metern Höhe ins Wasser springen konnte. Außerdem war ein Volleyballfeld aufgebaut und natürlich gab es auch wieder eine Bar. nachdem wir den Tag dort ausklingen gelassen haben, stiegen wir in eins der völlig überfüllten Tuk Tuks die uns zurück zum Hostel bringen sollten und holperten heim. Dort reichte die Energie nur noch für eine Dusche und schon lagen wir erschöpft im Bett. Wir hatten so viel Spaß, dass wir völlig vergessen haben, Fotos zu machen. :)

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

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